31/03/2025 0 Kommentare
15. Kirchliches Filmfestival begeisterte
15. Kirchliches Filmfestival begeisterte
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15. Kirchliches Filmfestival begeisterte
Foto (von links): Preisverleihung: Viel Applaus erhielt Regisseur Ali Samadi Ahadi(rechts) für seine Auszeichnung und seinen Film „Sieben Tage“ nicht nur von Laudatorin Nicole Richter, Oliver Berkemeier und Friederike Melloh vom Veranstaltungsteam „Kirche und Kino“.
Recklinghausen - Vom 26. bis zum 30. März zog das 15. Kirchliche Filmfestival wieder zahlreiche Filmschaffende und Filmfans in das Festivalkino Cineworld in Recklinghausen. Drei Preisverleihungen, zwölf Spiel- und Dokumentarfilme und elf Kurzfilme sowie zahlreiche Deutschland- und Recklinghausen-Premierenbegeisterten in den fünf Tagen das Publikum ebenso wie die anschließenden Gespräche und Begegnungen mit nationalen und internationalen Gästen. Die Mitglieder des ökumenischen Veranstaltungskreises „Kirche und Kino“–Oliver Berkemeier, Julia Borries, Marc Gutzeit und Friederike Melloh – hatten gemeinsam mit den künstlerischen Leitern Horst Walther und Michael M. Kleinschmidt ein Programm mit viel Herzblut zusammengestellt, das bei den Menschen ankam. Sie präsentierten bei dem deutschlandweit einzigartigen Festival Filme, die die Breite der gesellschaftlichen Herausforderungen ebenso wie existentielle große Fragen zum Inhalt hatten. „Es war ein besonderes Festival. Die Filme haben viele Inhalte auf die Leinwand gebracht. Das Spektrum reichte von Tod und Sterben über tiefste Menschlichkeit, Menschenrechte und den Einsatz für eine bessere Welt bis hin zum Neuanfang und zur Veränderung. Es wurde im Kino gelacht, geweint, gerungen und diskutiert“, fasst Julia Borries zusammen. Das Team bedanke sich bei den Gästen für die berührenden und bewegenden Gespräche und beim Publikum für ihr Kommen und ihre Offenheit.
Der Samstagabend stand ganz im Zeichen des Ökumenischen Filmpreises. Er ging in diesem Jahr an das fesselnde Drama „Sieben Tage“ von Regisseur Ali Samadi Ahadi. Der Film erzählt vom Einsatz der iranischen Frauenrechtskämpferin Maryam für Gerechtigkeit und ihrer Hoffnung auf eine bessere Welt. In seinem Grußwort betonte Propst Karl Kemper die Bedeutung der „unbequemen“ Filme: „Sie bieten uns Einblicke in Welten. Sie ecken an und holen uns aus unserer Komfortzone. Sie sind die Erfahrungen, die uns helfen, zu reifen, zu wachsen und eine Position oder Gegenposition zu beziehen und für das einzutreten, was wir Reflexion nennen. “Filme wie „Sieben Tage“ ermöglichten es, die Welt durch die Augen anderer zu sehen.
Nicole Richter, Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen, hob in ihrer Laudatio hervor, dass Regisseur Ali Samadi Ahadi für Geschichtenstehe, die berühren, zum Nachdenken anregen und oft die Grenzen zwischen Kulturen und Zeiten überwinden. „Ali Samadi Ahadi ist ein Meister darin, menschliche Erfahrungen in ihrer ganzen Tiefe und Komplexität zu erzählen“, sagte Richter. „Sieben Tage“ sei ein herausragender Film, der weit über den Abspann hinaus bewege, das Publikum in seinen Bann ziehe, Fragen stelle und die eigene Menschlichkeit vor Augen führe. Der Film öffne die Tür in die Welt im Iran und in die der Frauenbewegung „Frau Leben Freiheit“. „Ali Samadi Ahadi erzählt uns die Geschichte von Maryam als Film. Und gleichzeitig ist es kein Film. Es ist bittere Realität für viele Frauenrechtlerinnen im Iran. Es ist ihr Kampf, der Kampf für Frauenrechte, Demokratie, Menschlichkeit“, führte sie weiter aus. Ali Samadi Ahadi, der seit fast 40 Jahren in Deutschland lebe, stehe ein für die Freiheit von Frauen in seinem Heimatland Iran. Er nutze seine Talente, seinen exzellenten Blick und sein feines Herz für diese Arbeit . Sie gehen an Ihre Grenzen und auch darüber hinaus. Dabei haben Sie nicht Ihr Ego im Sinn, sondern eine Botschaft, eine Vision für diese Welt.
Sichtlich gerührt bedankte sich Ali Samadi Ahadi für die Auszeichnung . Oft ist es eine Leidenschaft, Filme zu schaffen. Dieses Mal war es für mich eine Verpflichtung“, erklärte der 53- Jährige. Die Menschlichkeit verlange, Haltung zu zeigen und seine Stimme zu erheben für die
Gerechtigkeit. Die Freiheit, in der wir leben, verpflichtet uns dazu. Überall kämpfen Menschen für ihre fundamentalen Rechte. Ich hoffe, dieser Film beschäftigt uns alle, unsere Haltung zu hinterfragen, welche Zukunft wir für unser Land wollen. Lasst es uns hegen und pflegen und die Rechte, die wir haben, hochhalten“, rief er die Menschen im fast ausverkauften Kinosaal auf und fügte hinzu: Lassen Sie uns die Würde aller Menschen achten und in unserem Umfeld damit beginnen.
Zuvor hatte am Nachmittag die Kinderjury ihren Preis Der grüne Zweig an den Film Der Prank - April, April verliehen. Sie begrüßte den Regisseur Benjamin Heisenberg sowie die Hauptdarsteller Max Zheng und Noèl Gabriel Kipp, der bereits im vergangenen Jahr auch mit dem Kinderfilmpreis ausgezeichnet worden war.
Die Jugendjury hatte am Freitagnachmittag ihre Auszeichnung an Mels Block verliehen. Sie überreichte Produzentin Paula Elina Klossner und Bildgestalter Stephan Buske den Preis.
Am Ende des Festivals sind das Team des Veranstaltungskreises, der künstlerischen Leitung und Theaterleiter Kai Uwe Theveßen glücklich, mit ihrem eindrucksvollen Angebot wieder die filmbegeisterten Menschen angesprochen zu haben. Wir können uns gerade nichtvorstellen, wie wir das diesjährige Programm noch steigern können. Das ganze Team ist superglücklich und froh über den Verlauf“, freut sich Borries. (kkf/mek)
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