Saskia Karpenstein als neue Superintendentin gewählt
KIRCHENKREIS – Zur neuen Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen hat die Kreissynode auf ihrer Tagung am 20. Juni 2020 Pfarrerin Saskia Karpenstein aus Wanne-Eickel gewählt. Sie setzte sich im ersten Wahlgang mit 72 zu 24 Stimmen gegen ihre Mitbewerberin Pfarrerin Dorothea Goudefroy aus Menden durch und hatte damit deutlich mehr als die erforderliche Mehrheit der 108 stimmberechtigten Mitglieder der Kreissynode.
Die Kreissynode fand aufgrund des Corona-Virus unter besonderen Umständen in der Christuskirche in Recklinghausen statt mit Abstand, Handdesinfektion und Mund-Nase-Bedeckung. Ein großes Team aus dem Kirchenkreises hat intensiv an der Durchführung der Kreissynode gearbeitet. Ein besonderes Einlasskonzept mit versetzten Einlasszeiten an sechs verschiedenen Eingängen ist dafür erarbeitet worden. Assessorin Kirsten Winzbeck konnte fast alle Synodalen persönlich begrüßen, die anderen waren online zugeschaltet. Winzbeck bedankte sich bei den Synodalen für ihr Kommen, was in diesen Zeiten nicht selbstverständlich sei. Ein besonderer Dank galt dem Nominierungsausschuss für seine Arbeit und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kirchenkreises für ihren Einsatz an diesem Tag und in der Vorbereitung.
Bürgermeister Christoph Tesche, der die Durchführung der Kreissynode maßgeblich unterstützt hat und das Ordnungsamt der Stadt Recklinghausen haben den Weg zur Durchführung der Kreissynode möglich gemacht. In seinem Grußwort bedankte sich der Bürgermeister dafür, dass die Kirchen in der Corona-Krise da waren, weiter gearbeitet und Verantwortung übernommen haben. „Die Wahl einer Superintendentin heute zeigt, dass der Kirchenkreis handlungsfähig bleibt, so Tesche. Die Kirchen seien ein essentieller Bestandteil der Gesellschaft und wichtig für den Zusammenhalt. Er wünschte der Synode eine gute Wahl und freut sich auf die weiterhin gute Zusammenarbeit.
„Die Zeichen sind auf Hoffnung gerichtet“, sagte Landeskirchenrätin Barbara Roth in ihrem Grußwort der Landeskirche. Corona zeige, dass das Leben nicht vorhersehbar und verfügbar sei. „Aus diesem Grund ist es gut, eine Superintendentin zu haben, die gute Gaben für dieses Leitungsamt mitbringt“, so Roth. Die Durchführung einer Kreissynode in diesen Zeiten erfordere Mut. „Sie werden als Pioniere in der Westfälischen Kirche beobachtet. Andere Kirchenkreise werden bestimmt nachfragen.“
Beide Kandidatinnen hatten sich den Synodalen im Vorfeld schriftlich vorgestellt. Auf der Synode hielten sie jeweils eine Andacht mit anschließender Aussprache und Fragerunde. Danach folgte die Wahl. Nach der Wahl bedankte sich Saskia Karpenstein sich für das entgegengebrachte Vertrauen.
Die Kirche steht vor vielen Veränderungen, sowohl in finanzieller wie personeller Hinsicht. Da sei es wichtig, voneinander zu wissen. Und das gehe am besten im Kontakt mit anderen. Karpenstein selbst sieht sich als Anschieberin und Ermutigerin für andere, ihre Gaben einzubringen, sie zu unterstützen, etwas Neues auszuprobieren und daraus Erfahrungen zu sammeln. Damit verbinde sich die Frage, wie Kirche weiter sichtbar werden könne. Dabei liegt ihr das Ruhrgebiet besonders am Herzen. „Hier sind die Menschen klar und sagen, was sie meinen“, so Karpenstein.
Saskia Karpenstein (46) stammt aus Herne und studierte Evangelische Theologie an der Ruhr-Universität in Bochum. Ihr Vikariat absolvierte sie in Dortmund und im Pädagogischen Institut der Landeskirche in Schwerte. Stationen im Pfarrdienst waren Bochum und Wanne-Eickel. Karpenstein ist ausgebildete Supervisorin, Gestalttherapeutin und Pastoralpsychologin sowie Scriba im Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Herne. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.
Die Superintendentin ist die leitende Theologin eines Kirchenkreises und wird für acht Jahre gewählt. Sie vertritt den Kirchenkreis nach außen und ist Seelsorgerin und Dienstvorgesetzte der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Mitarbeitenden des Kirchenkreises. (uka)