19. Abrahamsfest
Für Frieden, gegen Ausgrenzung
MARL. „Frieden der Religionen, Kulturen und Völker“ – Unter diesem Motto steht das Abrahamsfest in Marl und Recklinghausen, das in diesem Jahr bereits zum 19. Mal stattfindet. Die beteiligten Organisationen stellten vor kurzem das Programm in der Fatih-Moschee in Marl-Hamm vor.
Das Abrahamsfest beginnt in der Synagoge in Recklinghausen am Sonntag, 15. September, mit einem Konzert der „Harmonien des Friedens“ aus allen beteiligten Religionsgemeinschaften. Es folgen bis zum abschließenden Gastmahl im Rathaus Marl am 11. Dezember 26 Veranstaltungen, Aktionen und Workshops mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen.
Zusätzlich behandeln vier Projekte zentrale Themen des diesjährigen Abrahamsfestes, unter anderem zu Begegnungen der Generationen und erzählter Geschichte, zum Thema Minderheiten und Mehrheiten oder zu kreativen Begegnungen in Schulen, Vereinen und Gemeinden.
Schirmherr des 19. Abrahamsfestes ist Lorenz Beckhardt (Bonn/Köln), Autor, Journalist und Wissenschaftsredakteur beim WDR. Er wurde vor allem als Autor des Buches „Der Jude mit dem Hakenkreuz - Meine deutsche Familie“ bekannt. Seine Großeltern Wilhelm und Edith Hillbrenner, geb. Boldes, lebten in Marl auf der Bachstraße. Lorenz Beckhardt liest und diskutiert am 23. September in Marl.
„Leider spüren wir im Aufkommen von Fremdenfeindlichkeit und Egoismus, in hasserfüllter Verrohung der Sprache und des Umgangs eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft“, so die Organisatoren des diesjährigen Abrahamsfestes. „Wir teilen die Überzeugung von Hans Küng und Franz-Josef Kuschel, den Initiatoren vom „Projekt Weltethos“: ‚Kein Friede zwischen den Völkern ohne Friede zwischen den Religionen, kein Friede zwischen den Religionen ohne Frieden zwischen den Völkern’. Wir möchten Mut machen und Hoffnung geben, dass Menschen jeder Religion und Kultur zusammen in Frieden leben können.“ Gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit sei heute wichtiger denn je, seit das Abrahamsfest vor 19 Jahren ins Leben gerufen wurde.
Neben Vorträgen und Diskussionen stehen wieder viele Begegnungen vor allem von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt des Abrahamsfestes. Veranstalter ist die Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft Marl (CIAG) in Kooperation mit den Kirchen und Moscheen in Marl, mit der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen, dem Integrationsrat und der Stadt Marl.
Eine Übersicht über alle Veranstaltungen findet sich auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft: www.ciag-marl.de. (JW)