Die Freude an Gott als Energiequelle

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Die Freude an Gott als Energiequelle

Foto: Superintendentin Saskia Karpenstein (Mitte) verabschiedete Pfarrer Eugen Soika (2.v.l.) in den Ruhestand. Mit ihr freuten sich seine Frau Martina Gregory (vorne rechts) sowie ehemalige Weggefährtinnen und -gefährten wie Pfarrerin Silke Niemeyer (3.v.r.), Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel (oben rechts) und Pfarrer Martin Roth (Gelsenkirchen, links daneben) und die Mitglieder des Presbyteriums. 

Recklinghausen - Mit einem festlichen Gottesdienst ist Pfarrer Eugen Soika von Superintendentin Saskia Karpenstein in den Ruhestand verabschiedet worden. Mehr als 30 Jahre war er als Seelsorger in der Altstadtgemeinde in Recklinghausen tätig. Viele ehemalige und aktuelle Wegbegleiterinnen und -begleiter, Kolleginnen und Kollegen waren zu seinem Abschied in die Christuskirche gekommen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kirchenmusikdirektorin Elke Cernysev und der Altstadtkantorei. 

In ihrer Ansprache dankte Superintendentin Karpenstein Eugen Soika für seinen Dienst, für den Einsatz seiner Gaben und Kräfte. „Du hast das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältiger Weise Gottes Liebe und Treue bezeugt“, so Karpenstein. „Mit dem Eintritt in den Ruhestand beginnt eine neue Lebensphase. Du bist nun frei von den dienstlichen Pflichten als Gemeindepfarrer, bleibst aber berufen zur Verkündigung des Evangeliums und zur Seelsorge, wo immer der Dienst gefordert ist“, sagte die Superintendentin bei der Entpflichtung und wünschte ihm Gottes Segen für die Zukunft. 

„Dir war dein Beruf eine Freude“, hob Karpenstein hervor. „Dankbar schaust du zurück auf vieles Schöne und erwartungsfroh in die Zukunft.“ Soika habe es geschafft, an diesem besonderen Ort an der Christuskirche immer wieder Highlights zu setzen. „Wir sind privilegiert, dass wir an so wunderbaren Orten arbeiten dürfen, dass Musik und Malerei, Fotografie und die Kunst insgesamt Teil unseres Lebens sind.“ Karpenstein wies auf die Kunst der Worte und der Bildsprache hin, durch die Gott zu uns sprechen und berühren kann. All das seien Kraftquellen, die uns im Glauben stärken können. 

„Die Freude an Gott ist eure Stärke!“ hatte Eugen Soika als Überschrift zu seiner Verabschiedung genommen. „Es würde uns sicher gut tun, mehr Freude, mehr Optimismus und Zuversicht in unseren Herzen zu spüren, gegen all die Verzagtheit und Schwere, die Krisenstimmung auf allen Ebenen, gegen das zermürbende Fragen.“ In der Tat müssen wir auf viele Fragen Antworten finden. Und Kirchenmenschen müssen besonders auch für die Kirche passende Antworten finden. - Und das ist sicher keine einfache Aufgabe. „Aber mit Freude im Herzen, mit einer zuversichtlichen Grundhaltung und mit Hoffnung gelingt ein Angehen der Probleme, gelingt ein Aufbruch, eine Transformation unserer Kirche weit besser“, ist sich Soika sicher.

Soika wies darauf hin, dass auch im Kleinerwerden nach wie vor viele Menschen guten Willens zur Kirche gehören, für die Gott und Jesus, für die Nächstenliebe, Solidarität, Mitgefühl, Gemeinwohl keine Fremdworte sind, die bereit sind, mit anzufassen, wenn und wo es notwendig ist. Wort und Tat, das Heil der Seele und die Heilung des Leibes, Spiritualität und Solidarität, Gottvertrauen und Nächstenliebe – beides gehört für ihn zusammen. „Wollen wir als Kirche in der Spur Jesu bleiben, dann tun wir gut daran, dies auch zusammenzuhalten, oder sogar beides wieder stärker miteinander zu verzahnen, ja, unser kirchliches und diakonisches Handeln stärker auch organisatorisch zu verschränken, und uns miteinander als eine diakonisch ausgerichtete Kirche auf den Weg zu machen und zu profilieren.“ 

Angesagt sei der konkrete Einsatz für Menschen, für ihre Seelen und für ihr Leben.“ Und: „Es gibt viele in unserer Stadt, die auf uns zählen, immer noch - auf unser Mitgefühl, auf unsere Nächstenliebe und Solidarität, ja und auch auf unseren Gottesbezug, unser Gottvertrauen, unsere Gebete“, machte Soika deutlich. Dabei ist die Freude an Gott eine Energiequelle. „Sie kann Mut schenken, wenn die Lage lähmend oder bedrohlich scheint. Sie macht frei zum aufrechten Gang, sie macht frei, das Gute und Gerechte zu tun“, schloss Eugen Soika seine Gedanken. 

In ihren Grußworten dankten Bürgermeister Christoph Tesche und Cilli Leenders-van Eickels für die katholische Kirche ihm für seinen Dienst in der Gemeinde, in der Ökumene und in der Stadt, der Wirkung hinterlassen hat. Nach dem Gottesdienst gab es Gelegenheit, bei einem Imbiss sich persönlich von Eugen Soika zu verabschieden. Endgültig in den Ruhestand tritt Soika erst Ende November. Seine Frau und er bleiben in Recklinghausen wohnen. Kirchlich will er sich aber eher Richtung Marl orientieren, auch um Abstand zu seiner alten Gemeinde zu haben. Und Eugen Soika hat genug Hobbys, denen er nun intensiver nachgehen kann, sei es das Fotografieren oder die Kunst. „Mir wird nicht langweilig“, ist er sich sicher. (uka)

Foto: Ulrich Kamien

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