Frauenhilfen sammeln Geld für weitere Projekte - Blick über den Tellerrand
(Foto: Hertener Allgemeine, v.l.n.r.: Maggie Raab-Steinke, Sabine Simon-Lewe, Annelie Rutecki und Renate Leichsenring)
RECKLINGHAUSEN. Seit Monaten gibt es keine Gruppentreffen in den Gemeindezentren mehr, Gottesdienste sind erst wieder seit ein paar Wochen unter Corona-Bedingungen wieder möglich. Für die Menschen in den Gruppen der Gemeinden, vor allem auch in der Frauenhilfe, eine ungewohnte und für viele auch schwere Situation. Fast alle Frauenhilfegruppen haben telefonisch und per Brief Kontakte untereinander gehalten, waren füreinander da, haben Andachten weitergegeben, sich gegenseitig geholfen. Auch eine ungewohnte, positive Erfahrung für viele Frauen.
Aber: Ohne Frauenhilfe-Stunden gab es aber auch keine Kollekten für die Projekte, die einige Frauenhilfen im Kirchenkreis übernommen haben. Und in diesen Projekten geht es oft nicht um die Frage, wie ich diese Situation durchlebe, sondern ob ich überhaupt überleben kann. Dazu zählen Projekte in Guatemala und Tansania, in vielen Weltgebetstagsländern, aber auch Projekte im Bereich der Arbeit mit Frauen, die geflüchtet sind oder unter häuslicher Gewalt leiden, Hilfe für Familien in Not, für Wohnungslose hier bei uns.
Der Vorstand des Bezirksverbandes der Frauenhilfe wird darum die Frauenhilfsfrauen im Bezirksverband in den nächsten Tagen anschreiben und sie um eine Spende für diese Projekte bitten. Aus den Rücklagen des Bezirksverbandes wurden in den vergangenen drei Monaten schon Projekte unterstützt:
Die Frauenarbeit im Magharibi-Distrikt und das Marler Guatemala-Projekt bekamen Geld. Und einen weiteren kleinen Vorschuss gab es auch am Johannistag. Da konnten Karin Hester, Ansprechpartnerin für die Frauenhäuser der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen und die Beratungsstelle für Frauen, und Annelie Rutecki vom Haus der Kulturen in Herten je 300 Euro für ihre Arbeit entgegennehmen.
Die Bezirksverbandsvorsitzende Pfarrerin i. R. Renate Leichsenring und die beiden Vorstandsmitglieder Maggie Raab-Steinke und Kassiererin Sabine Simon-Lewe überreichten stellvertretend für beide Arbeitsbereiche das Geld an Annelie Rutecki.
Für das Frauenhaus in Herten konnte und musste noch eine zusätzliche Wohnung angemietet werden, das soll auch in Datteln geschehen. Das Haus der Kulturen wird das Geld für ein Seminar zum Thema „Alltagsrassismus“ ausgeben. Ein Projekt, das zusammen mit einer Gruppe von Frauen durchgeführt werden soll.
Sowohl Karin Hester als auch Annelie Rutecki betonten, wie glücklich sie darüber sind, eine finanzielle Unterstützung für die wichtigen Projekte zu bekommen, aber auch darüber, dass in den Gruppen nicht vergessen wird, dass es viele Menschen hier und überall auf der Welt gibt, die in dieser Zeit ums Überleben kämpfen und unsere Hilfe dringend brauchen. RL