Verabschiedung von Pfarrer Bastian Basse aus Haltern
Von Jürgen Wolter.
„Es war eine sehr schöne, eine abwechslungs- und segensreiche Zeit“, sagt Bastian Basse. Sechs Jahre lang war er als Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde in Haltern tätig. Am Sonntag verabschiedete sich Bastian Basse von seiner Gemeinde. „Ich bin genau am Erntedanksonntag vor sechs Jahren in Haltern in mein Amt eingeführt worden und verabschiede mich ebenfalls wieder an Erntedank“, sagt Bastian Basse. „Damit schließt sich gewissermaßen ein Kreis“. Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenmusik und Gottesdienstgestaltung, das waren die zentralen Themen, mit denen sich Bastian Basse in seiner Halterner Zeit beschäftigt hat.
Abendmahl für Kinder
„Im Kinder und Jugendbereich musste ich gar nicht so viel neu erfinden“, sagt Bastian Basse. Wichtig war ihm die Einführung des Abendmahls schon für Kinder. „Als ich zum ersten Mal als Pfarrer in der Kirche vor den Kindern stand, die ich aus dem Kindergarten kannte, und die ihre Hände ausstreckten, um von mir das Abendmahl zu empfangen, das war für mich ein ganz besonderer Moment“, sagt Bastian Basse. Aber nicht nur die Mini- und Kindergottesdienste entwickelte er weiter, auch die Begegnungen der Generationen im Gottesdienst für Jung und Alt lagen ihm am Herzen.
Superintendentin Katrin Göckenjan-Wessel hatte Bastian Basse bei seiner Amtseinführung 2013 ermutigt, neue Wege zu gehen. Und das tat der junge Pfarrer immer wieder. „In Sachen Liturgie habe ich mich schon ab und zu mal ausgetobt“, sagt er schmunzelnd. Von katholischer Seite sei mal gesagt worden, wer an Ostern eine gute katholische Messe erleben wolle, der solle in den Frühgottesdienst um sechs Uhr morgens am Ostersonntag in die Erlöserkirche kommen. „Da habe ich unter anderem mit angesungenen Textstellen schon sehr viel ausprobiert.“ Auch die Christmette am Heiligabend um 23 Uhr mit eigens zusammengestellter Projektband bleibt Bastian Basse besonders in Erinnerung. Die Einrichtung eines zweiten Kindergartens in der Kirchengemeinde fällt ebenso in seine Amtszeit wie die Gestaltung musikalischer Gottesdienste mit der Jugendband unter dem Titel „Keep Pray(s)ing“.
Auf Augenhöhe und mit Humor
Immer begegnete er den jungen Familien auf Augenhöhe und mit Humor. „Bei einem Elternpaar habe ich mal für Irritationen gesorgt, weil ich ihnen gesagt habe, ich könne ihr Kind leider nicht taufen. Als sie erschrocken nachfragten warum, habe ich nur gesagt: ‚Kind mit blau-weißem Schnuller, das geht gar nicht.‘ Sie haben es aber mit Humor genommen und wir verstanden uns danach prächtig.“
Gern hätte Bastian Basse in den Außenbezirken noch mehr bewirkt. Dass es in Flaesheim nicht gelang, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die Presbyteriumswahl zu finden, „das wurmt mich bis heute.“
Bastian Basse folgt seiner Frau Rebecca in die Soester Börde. Sie hat dort eine Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Geseke angenommen. „Sie ist mir nach Haltern gefolgt, jetzt folge ich ihr“, sagt Bastian Basse. „Außerdem kommt unsere jüngste Tochter jetzt in die Schule und die ältere ins Gymnasium, deshalb war jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Zäsur.“
Bastian Basse betont, dass die Zusammenarbeit mit seiner Halterner Kollegin Regine Vogtmann (inzwischen Pfarrerin in Nottuln) und seinem Kollegen Karl Henschel immer sehr kollegial und vertrauensvoll war. „Wir waren nicht immer einer Meinung, aber wir haben unsere Arbeit auf einer sehr harmonischen Basis gemacht.“
Als Liederpfarrer unterwegs
Bastian Basse wird selbst zunächst keine neue Stelle als Gemeindepfarrer annehmen. Er hat sich für zwei Jahre beurlauben lassen. Aber er kümmert sich um die Familie und um seine Tätigkeit als Liederpfarrer, die in Haltern ihren Anfang genommen hat. „Ich habe schon mehrere Anfragen, werde Workshops geben und in Gemeinden zu Gast sein“, sagt er. „Auch aus Haltern gibt es schon Anfragen. Vielleicht bin ich ja bald mal wieder zu Besuch hier.“ (Foto: uka)