Gegen die Mutlosigkeit

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Gegen die Mutlosigkeit

Foto: Assessorin Kirsten Winzbeck (Mitte) verabschiedete Pfarrer Harald Wagner (4.v.l.) in den Ruhestand. Mit ihm freuten sich seine Frau Monika Wagner-van der Straten (3.v.l.) Diakonin Julia Deppe, Pfarrer Christian Siebold sowie Kirchmeisterin Gerda Karla, Irene Petri, Jürgen Rolfsmeier und Gerti Schipler (v.l.).

Recklinghausen - Mit einem feierlichen Gottesdienst ist Pfarrer Harald Wagner von Assessorin Kirsten Winzbeck in den Ruhestand verabschiedet worden. Mehr als 35 Jahre war er als Seelsorger in Suderwich und in der Gemeinde Recklinghausen-Ost tätig. Viele ehemalige und aktuelle Wegbegleiterinnen und -begleiter, Kolleginnen und Kollegen waren zu seinem Abschied in die Kreuzkirche gekommen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kirchenmusikerin Beate Gottschlich und dem Posaunenchor der Gemeinde. 

In ihrer Ansprache dankte Assessorin Kirsten Winzbeck Harald Wagner für seinen Dienst, für den Einsatz seiner Gaben und Kräfte. „Du hast das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältiger Weise Gottes Liebe und Treue bezeugt“, so Winzbeck. „Mit dem Eintritt in den Ruhestand beginnt eine neue Lebensphase. Du bist nun frei von den dienstlichen Pflichten als Gemeindepfarrer, bleibst aber berufen zur Verkündigung des Evangeliums und zur Seelsorge, wo immer der Dienst gefordert ist“, sagte die stellvertretende Superintendentin bei der Entpflichtung und wünschte ihm Gottes Segen für die Zukunft. 

„Wichtig waren dir in all den Jahren immer die Menschen“, hob Winzbeck in ihrer Ansprache hervor. Vieles wurde geplant und auf den Weg gebracht in den Jahren. „Du kannst heute dankbar auf viele Jahre gemeinsam gelebtes Gemeindeleben zurückblicken.“ Durch seine offene Art sei hier ein buntes und vielfältiges Gemeindeleben möglich gewesen. Viel Herzblut steckte Wagner auch in andere Gottesdienstformen wie den Filmgottesdienst und die Motorradgottesdienste. Gerne begleitete er Menschen auf den Stationen ihres Lebensweges. 

Aber auch organisatorisch hat Harald Wagner viel bewegt. Das Emmaus-Gemeindezentrum wurde gebaut und ist Heimat für viele Gemeindegruppen. Ebenso wurde die Kreuzkirche renoviert und stellt mit ihren neu gestalteten Fenstern eine der schönsten Kirchen in Recklinghausen dar. Die Kindertageseinrichtungen und die Diakonie waren weitere Schwerpunkte seiner Arbeit. „Dir war es wichtig, Menschen, die am Rande stehen eine Stimme zu geben und sie in die Mitte zu holen“, so Winzbeck. 

„Ich bin überwältigt“, sagte Harald Wagner zu Beginn seiner Predigt, als er in die mehr als volle Kreuzkirche blickte. Für eine Reihe von Menschen gab es nur noch Stehplätze. Ihn beschäftige die Frage, wie es weiter gehen soll mit der Kirche, so Wagner. Die Situation der Kirche hat sich seit seinem Dienstbeginn in den 1980er Jahren dramatisch verändert. Inzwischen seien weniger als die Hälfte der Bevölkerung noch Mitglied in einer christlichen Kirche. „Menschen sind teilweise noch nicht mal mehr enttäuscht von der Kirche, weil sie nichts mehr von ihr erwarten“, zeichnete der beliebte Pfarrer ein düsteres Bild. 

Für ihn sei Gemeindearbeit immer Beziehungsarbeit gewesen. „Mit Gottes Hilfe schaffen wir es“, ist Harald Wagner überzeugt und wendet sich gegen Mutlosigkeit und die „Sorge ums sich selbst“. Vielmehr solle man sich hinter der Hoffnung versammeln, die Christinnen und Christen geschenkt ist. „Es gibt ein Morgen und ein Übermorgen“, ist sich Wagner sicher. 

Nach dem Gottesdienst gab es Gelegenheit, bei einem Imbiss sich persönlich von Harald Wagner zu verabschieden. Wagner bleibt mit seiner Frau Monika in Recklinghausen wohnen. Nun bleibt mehr Zeit für sein Motorrad und den Garten, aber auch für gemeinsames Reisen, gerne ans Meer. Und nach einer Pause kann Wagner sich ein ehrenamtliches Engagement im diakonisch-sozialen Bereich vorstellen. (uka)

Foto: Ulrich Kamien

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