Weltgebetstag am 6. März 2020

Weltgebetstag am 6. März 2020

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Weltgebetstag am 6. März 2020

"Steh auf, nimm deine Matte und geh!"

KIRCHENKREIS – „Stehe auf, nimm deine Matte und geh“ – so sagt Jesus zu dem Gelähmten, am Teich Bethesda, der dort 38 Jahre krank lag, ohne jemanden zu haben, der ihn unterstützte. Vielleicht stellt ihm Jesus deshalb die lebensverändernde Frage: Willst Du gesund werden? Jesus kommt dem Kranken nah, hört ihm vorurteilsfrei zu und lässt ihn so die Liebe Gottes erfahren. Das Bibelwort aus dem Evangelium des Johannes, Kapitel 5, die Verse 2-9a, ist das Motto des diesjährigen Weltgebetstags der Frauen, vorbereitet von einem Ökumenischen Team von Christinnen aus Simbabwe.

In der Auslegung dieses Bibelwortes ermutigen die Schwestern aus Simbabwe, ohne Furcht nach Gottes Wort zu handeln. Jesus befähigt gesund zu werden, indem Christinnen und Christen etwas tun für die Veränderungen, die Gott anbietet. Dabei geht es um mehr als körperliche Heilung; Gott öffnet Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung, indem Menschen aufstehen, die Matte nehmen – was auch immer das sein mag – und gehen.

Diesem Thema sich zu nähern, mit Blick auf die schwierige Situation der Menschen, besonders der Frauen, in Simbabwe, fanden sich 56 Multiplikatorinnen im Haus des Kirchenkreises in der Limperstraße in Recklinghausen dazu im Rahmen einer Vorbereitungs-Werkstatt, wieder viel Information bot. Frauen aus dem Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen und dem Katholischen Dekanat Recklinghausen und dem Kirchenkreis Gladbeck- Bottrop -Dorsten folgten der Einladung zu diesem Tag. Eine kurze Reflektion unter dem Thema „was bedeutet für mich der Weltgebetstag der Frauen“, stimmte ein in die Thematik und verdeutlichte den eigenen Standpunkt. 

Eine meditative Betrachtung des Titelbildes, „ Rise, Take your Mat and Walk“, dass die simbabwische Künstlerin Nonhlanhla Mathe für den Weltgebetstag 2020 gemalt hat, ließ bereits erahnen, wie spannend ein Einblick in die Kultur und Geschichte sein wird. Der weitere Vormittag war gefüllt mit Informationen über das Land und die Menschen, ihre Geschichte, die Kirche und die Religionen, Politik und Wirtschaft. Wie schaffen es die simbabwischen Frauen, die oft Alleinversorgerinnen sind, mit ihren Kindern zu überleben, bei einer Arbeitslosigkeit von 95 Prozent? 

Viele Menschen, besonders Männer, haben das Land verlassen und verdingen sich häufig als Gelegenheitsarbeiter in der Republik Südafrika, um durch Geldtransfers die zurück gebliebenen Familien zu unterstützen. Der Verlust durch Arbeitsmigration, aber auch durch Tod und Krankheit verursacht vor allem durch HIV/AIDS, reißt tiefe Wunden in die Familien und die Gesellschaft. So ist es wichtig dass besonders die Kirchen den Menschen den Zufluchtsort anbieten, den sie nach vielfältigen Traumatisierungen brauchen, wozu auch die Massaker in den 1980 er Jahren am Volk der Ndebele zählen. Lange Jahre des Schweigens und der Duldung des Machtmissbrauchs der Regierung von Robert Mugabe, auf Seiten der Kirchen, sind endlich vorbei. 

Der Dachverband christlicher Konfessionen Simbabwes geht mit eindringlichen Appellen an die neue Regierung unter Emmerson Mangwagwa, seit November 2017 im Amt, in eine politische Offensive und fordert die Einhaltung der Demokratie und der Menschenrechte. Die Stärkung der Frauen, die Ermächtigung ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern und am gesellschaftlichen Leben teil zu haben, sind u.a. die Initiativen, die Kirchen und Zivilgesellschaftliche Organisationen, anstreben. 

Nach der doch teilweise schweren Kost, die der Blick auf die Menschen und ihre schwierige Situation mit sich brachte, waren kurze Unterbrechungen des Referate-Teils, mit kleinen Tanz- und Musikeinlagen, sehr wichtig für die Seele der Teilnehmerinnen und  lockerten den Vormittag auf. Mit der Betrachtung des Bibeltextes und der Bedeutung der Aussagen für die simbabwischen Frauen, aber auch für die Frauen hier, ging der Vormittag zu Ende. Mit einem landestypischen Auberginen-Auflauf konnten sich die Teilnehmerinnen in der Mittagspause stärken, danach Materialien anschauen und einige Artikel aus dem Weltladen kaufen. 

In kurzen Filmsequenzen erhielten die Teilnehmerinnen im weiteren Verlauf des Nachmittags, einen Einblick in die Arbeit zivilgesellschaftlicher und kirchlicher Projektarbeit, die der Weltgebetstag in diesem Jahr mit seinen Kollekten unterstützt. Die wesentlichen Elemente der Gottesdienst-Ordnung, stellte das ökumenische Vorbereitungsteam in Form von Aktualisierungen und Anspielen vor und motivierte die Teilnehmerinnen, diese Impulse aufzugreifen und in ihren Gottesdiensten am 6. März umzusetzen. Kreiskantorin Elke Cernysev verstand es wieder durch die besondere Art der Vermittlung der Lieder der Gottesdienstordnung, die Teilnehmerinnen zu motivieren, das Liedgut schnell und mit Freude zu lernen. Die Teilnehmerinnen zeigten sich zufrieden mit den vielen Informationen und Anregungen und fühlten sich gut vorbereitet für die Durchführung des Weltgebetstagsgottesdienstes in ihren Gemeinden

Am Freitag, den 6. März finden zahlreiche Gottesdienste zum Weltgebetstag 2020 in den Städten des Kirchenkreises statt, bis auf Oer-Erkenschwick alle am Nachmittag mit anschließendem Kaffeetrinken. Die Gottesdienste in Ihrer Stadt finden Sie unter den Gottesdiensthinweisen und in der Tagespresse.

In Oer-Erkenschwick laden die Frauen der Ökumenischen Vorbereitungsgruppe um 18.00 Uhr zu einem Gottesdienst in die evangelische Johanneskirche am Dietrich-Bonhoeffer-Platz ein. Mit gestaltet wird der Gottesdienst vom Online-Chor der Christus-Gemeinschaft (CVJM) Oer-Erkenschwick unter der Leitung von Monika Engfer und einer Instrumentalgruppe um Claudia Kock. Zum anschließenden Imbiss und gemütlichen Beisammen-Sein in das Evangelische Gemeindezentrum sind alle Gottesdienst-Besucherinnen herzlich eingeladen. Ein Weltgebetstagsgottesdienst in „leichter Sprache“ wird am 13. März um 10.00 Uhr mit Bewohnerinnen des Matthias-Claudius-Zentrums in der Halluinstraße in Oer-Erkenschwick gefeiert. MR-S

 Kreiskantorin Elke Cernysev (l.) studierte mit den Frauen neue Lieder zum Weltgebetstag ein. (Foto: uka)

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